Ein Buchtipp für alle, die Segeln, Meer und Thriller lieben: in „Singlehand“ von Sam Llewellyn wird Gavin Chance wieder in haarsträubende Abenteuer verwickelt.
Wer Gavin Chance, den erfolglosen Yachtbroker aus einem Kaff an der schottischen Westküste, in „Black Fish“ kennengelernt hat, kann sich auf „Singlehand“ freuen. Anders als im ersten Buch hat er zwar mittlerweile dem Whisky abgeschworen, aber dafür immer noch die gleiche Neigung, in haarsträubende Abenteuer verwickelt zu werden. Und die führen ihn ausgerechnet auf eine Seereise zu den schottischen Destillerien auf der Insel Islay.
Als Skipper einer Luxusyacht soll er die Frau eines russischen Oligarchen auf einer Whisky-Tour chauffieren. Aber statt gemütlich die Küste von Islay entlang zu schippern und dabei an Orten Station zu machen, die das Herz jedes Whiskyliebhabers höher schlagen lassen – Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg – bestehen die Gäste darauf, direkt Caol Ila anzusteuern. Angeblich, weil sie diesen Whiskey so sehr mögen. In Wirklichkeit aber, um etwas zu tun, womit Gavin nicht gerechnet hätte, obwohl er hätte gewarnt sein können. Denn sein Auftraggeber, der russische Oligarch, ist nicht mit ganz sauberen Methoden zu Macht und Reichtum gekommen. Und Gavin hatte bereits selber ein paar unangenehme Erfahrungen mit ihm gemacht, oder eigentlich: mit dessen Chef-Leibwächter, der jetzt auch mit an Bord ist.

„Singlehand“ von Sam Llewellyn
Was auf Caol Ila passiert, wollen wir hier genauso wenig verraten wie alles, was folgt. Es überrascht den Leser jedoch mindestens so sehr wie den Protagonisten. Wobei die Spannung das ganze Buch über erhalten bleibt, so dass man auch ganz überrascht ist, plötzlich am Ende des Buches angekommen zu sein.
Ähnlich wie bei „Black Fish“ gilt: Wer Segeln, das Meer und Thriller liebt, wird seine Freude an „Singlehand“ haben. Ein Großteil der Handlung findet wieder auf See statt. Und die Geschichte ist auch wieder in einem wunderbar lockeren Ton geschrieben, angereichert mit nautischen Fachbegriffen und Kenntnissen, und nicht zuletzt sehr britischem schwarzen Humor.
Sam Llewellyn, der Verfasser von „Singlehand“, ist in Großbritanniens Seglerkreisen kein Unbekannter und Autor zahlreicher Sachbücher und Romane übers Segeln. Leider hat er die Gavin Chance-Reihe bisher noch nicht fortgesetzt. Dafür machen „Black Fish“ und „Singlehand“ aber durchaus Lust, auch seine anderen Bücher zu entdecken.
Sam Llewellyn: „Singlehand“. New Hat, Herefordshire 2018. 276 S., Taschenbuch, 12,99 GBP.
Deutsche Ausgabe:
Sam Llewellyn: „Singlehand – Tödlicher Kurs“. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2019. 296 S., Taschenbuch, 16,90 Euro.